Fahrradroute Atlantikwall
Der Atlantikwall ist eine Verteidigungslinie aus dem Zweiten Weltkrieg, die sich von der gesamten Westküste Norwegens bis zur französisch-spanischen Grenze erstreckte. Diese Fahrradroute führt entlang der Überreste dieser Befestigungsanlagen, die auch mehr als 80 Jahre später noch in den Dünen von Voorne und in der Polderlandschaft sichtbar sind. Zudem entdecken Sie Denkmäler und historische Gebäude mit besonderen Geschichten, die an diese dunkle Zeit erinnern.
Diese Fahrradroute basiert auf der Strecke der Erfgoedlijn Atlantikwall der Provinz Südholland, herausgegeben vom Erfgoedhuis Zuid-Holland.
Das wirst du sehen
Startpunkt
Duinstraat 16
3235 NK Rockanje
Navigiere zum Startpunkt
Besucherzentrum Tenellaplas
Das Besucherzentrum Tenellaplas ist das Tor zur Dünen von Voorne.

Besucherzentrum Tenellaplas
Besucherzentrum Tenellaplas
Bezoekerscentrum Tenellaplas
Duinstraat 12a
3235 NK ROCKANJE
Biberbunker
Versteckt in den Dünen von Oostvoorne befindet sich noch ein Relikt aus dem zweiten Weltkrieg.

Dünental Het Vliegveld
Ein Dünental im Voornes Duin, wo sich in den 1930er-Jahren ein Flugplatz befand.

Groene (Grüner) Strand
Am Ufer vom Oostvoorne Meer wurde eine Lagune realisiert und wurden ein paar Vogelinseln angelegt, wo man Gänse, Enten, Regenpfeifer und brütende Fluss-Seeschwalben beobachten kann.

Stenen Baak
Der Stenen Baak befindet sich genau ausserhalb der schönen Festungsstadt Brielle und ist der erste Leuchtturm der Niederlande, der aus Stein errichtet wurde.

Fort Penserdijk
Fort Penserdijk wurde als Teil der Verteidigungslinie "Monden Maas und Haringvliet" gebaut.

Fort Noorddijk
Fort Noorddijk stammt wie Fort Penserdijk aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (1884).

Geschützstellung Hellevoetsluis
Aussichtspunkt und Geschützstellung aus dem Zweiten Weltkrieg

Geschützstellung Hellevoetsluis
Geschützstellung Hellevoetsluis
Geschutsbedding en uitzichtpunt
Kerkstraat
HELLEVOETLUIS
Kazerne Haerlem
Dieser Backsteinkoloss hatte einen militärischen Zweck - es war die bombensichere Kaserne.

Geschützbunker Typ 612
Geschützbunker aus dem Zweiten Weltkrieg als Teil des Atlantikwalls

Quackgors
Ein einzigartiges Stück Natur in der Nähe von Hellevoetsluis. Vom Aussichtspunkt aus können Sie gut Vögel beobachten.

Duinweg
Strandaufgang aus Überresten des Zweiten Weltkriegs
Duinweg
Weg zum Strand von Hellevoetsluis, wo links und rechts im Gebüsch noch Überreste von Bunkern aus dem Zweiten Weltkrieg zu finden sind. Viele Bunker wurden zwar abgerissen, doch der sogenannte „deutsche Beton“ erhielt manchmal ein zweites Leben. So gehen Sie auf diesem Dünenübergang über Hunderte vorgefertigte Profilbalken von Sperranlagen aus jener Zeit hinunter zum Strand.

Telefonbunker
Telefon-Schaltbunker aus dem Zweiten Weltkrieg, gelegen im Deich.
Telefonbunker
Die Deutschen legten tief unter der Erde ein eigenes Telefonkabelnetz an. Dieses Festungkabelnetz war weniger anfällig für Bombardierungen als das zivile niederländische Telefonnetz. Die Schaltstellen wurden in kleinen Bunkern mit zwei Meter dicken Betonwänden untergebracht. Zur Tarnung erhielten sie oft ein Satteldach mit Dachziegeln und aufgemalten Fenstern, sodass sie während des Krieges den Anschein eines Wohnhauses erweckten.

Denkmal „Duinen Zweite Schlacht“
Denkmal „Duinen Zweite Schlacht“ an einer Hinrichtungsstätte aus dem Zweiten Weltkrieg
Denkmal „Duinen Zweite Schlacht“
Das Denkmal „Duinen Zweite Schlacht“ in Rockanje wurde zum Gedenken an sechs Bürger aus Rockanje und Zwartewaal errichtet, die hier am 6. Dezember 1944 durch den Verrat eines niederländischen SS-Mitglieds erschossen wurden.
Die Namen der sechs Opfer lauten:
Joh. Groeneveld, C. Langendoen, W. de Waal, H. van der Zee, J. van der Zee und W. van der Zee.

Beschreibung
DER ATLANTIKWALL
5.000 Kilometer Küstenverteidigung. Ab 1939 überrollte die deutsche Wehrmacht große Teile Europas. Jahre der Besetzung und Unterdrückung folgten.
Die Küstenlinie von Norwegen bis an die französisch-spanische Grenze bildete die Westgrenze des sogenannten Dritten Reiches der Nationalsozialisten. Nach dem Sommer 1940 ging von hier nur noch eine Bedrohung aus: die Insel Großbritannien.
Hitler fürchtete eine alliierte Invasion an der besetzten Küste. Ende 1941 erteilte er daher den Befehl zum Bau des Neuen Westwalls, später Atlantikwall genannt. Eine 5.000 Kilometer lange Verteidigungslinie sollte entstehen, die sich über die gesamte Küste erstreckte. Dünen und Strände wurden zum Sperrgebiet erklärt. In den folgenden Jahren arbeiteten Zehntausende Menschen – oft unter Zwang – an einem der größten Bauprojekte des 20. Jahrhunderts. Mehr als 80 Jahre später sind in den Dünen von Voorne noch immer Überreste dieser Verteidigungslinie sichtbar.
LANDSCHAFTLICHE VIELFALT
Die südholländische Küstenlandschaft ist sehr vielfältig. Die Deutschen sahen sich mit Sandstränden, weiten Dünen, Deichen, Flüssen, Inseln, Häfen und bebauten Boulevards konfrontiert. Im Landesinneren erstreckten sich Polder mit einem dichten Netz aus Wasserwegen und Straßen sowie zahlreiche Städte und Dörfer. Hier galt es, Infrastrukturen wie Brücken, Eisenbahnen, Pumpwerke, Flugplätze und Industrieanlagen zu schützen, da sie militärisch oder wirtschaftlich von großer Bedeutung waren. Besonders die Regierungsstadt Den Haag und der Hafen von Rotterdam, zu dem Hoek van Holland das Tor bildete, waren von vitaler Bedeutung.
Geografie und strategischer Wert bestimmten letztlich, in welchem Umfang und auf welche Weise ein Gebiet mit Verteidigungsanlagen versehen wurde. So entstanden in Südholland verschiedene Verteidigungszonen, darunter die Stützpunktgruppe Voorne. Die ehemalige Insel bildete die Südflanke der Festung Hoek van Holland. Aufgrund der vorhandenen Radarkomplexe wurden hier besonders viele Bunker errichtet.
EINGREIFEN IN DIE LANDSCHAFT
Aus militärischen Gründen wurden in manchen Städten und Dörfern ganze Wohnviertel abgerissen und die Bevölkerung massenhaft evakuiert. Auf Voorne-Putten wurden unter anderem die Gebäude entlang des Boulevards in Oostvoorne abgebrochen, und auch in Hellevoetsluis verschwanden fast alle Häuser auf der linken Seite der Festung. Zudem wurden große Flächen gezielt überflutet oder mit Tausenden Minen versehen.
Am Ende des Krieges prägten Zehntausende Betonbunker, Backsteinbauten, Hunderttausende Kilometer Stacheldraht, Schützengräben, Feldbefestigungen und verschiedenste Sperranlagen das Bild der niederländischen Küste.
MYTHISCHES ERBE
In der deutschen Kriegspropaganda nahm der Atlantikwall bisweilen mythische Züge an. Um die Alliierten einzuschüchtern und die Moral der Soldaten zu stärken, wollte Hitler den Eindruck erwecken, es handle sich um eine uneinnehmbare Festung. Doch am D-Day, dem 6. Juni 1944, war in der Normandie Schluss: Der Atlantikwall wurde von einer gewaltigen Invasionsarmee durchbrochen. Die Deutschen leisteten jedoch weiterhin erbitterten Widerstand, und es sollte noch fast ein Jahr dauern, bis auch der Westen der Niederlande befreit war.
HISTORISCHES ERBE
Nach der Befreiung wirkten die Bunkerkomplexe wie hässliche Narben in einer verwundeten Küstenlandschaft. Das ungeliebte deutsche Erbe wurde so weit wie möglich abgetragen oder unter einer Sandschicht verborgen. Besonders in den 1960er-Jahren mussten viele Bunker im Zuge der Deltagesetze weichen, da sie als Schwachstellen im Hochwasserschutz der Dünen galten.
Heute – mehr als 80 Jahre später – sind in den Dünen und Deichen der Provinz Südholland dennoch zahlreiche Überreste der Verteidigungslinie erhalten. Inzwischen gelten sie als wertvolles kulturhistorisches Erbe, das uns hilft, an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs zu erinnern.
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