
Sand und hohe Dünen
SAND UND HOHE DÜNEN
Sie stehen hier auf einer hohen Düne mit einer wunderschönen Aussicht. Der Boden dieser und anderer Dünen nahe am Meer besteht aus Sand, der mit Schlick und Muschelresten aus dem Meer angereichert ist. Zwischen dieser nährstoffreichen Zone und dem Dünenwald liegen nährstoffarme Dünenböden. Dort ist der Sand lockerer und es gibt offene, sandige Stellen. Es klingt vielleicht überraschend, aber gerade auf diesen kargen Sandböden ist die Artenvielfalt am größten.
Blauflügelige Ödlandschrecke
Die seltene blauflügelige Ödlandschrecke macht weite …
SAND UND HOHE DÜNEN
Sie stehen hier auf einer hohen Düne mit einer wunderschönen Aussicht. Der Boden dieser und anderer Dünen nahe am Meer besteht aus Sand, der mit Schlick und Muschelresten aus dem Meer angereichert ist. Zwischen dieser nährstoffreichen Zone und dem Dünenwald liegen nährstoffarme Dünenböden. Dort ist der Sand lockerer und es gibt offene, sandige Stellen. Es klingt vielleicht überraschend, aber gerade auf diesen kargen Sandböden ist die Artenvielfalt am größten.
Blauflügelige Ödlandschrecke
Die seltene blauflügelige Ödlandschrecke macht weite Sprünge von etwa einem halben Meter Höhe. Während des Sprungs breitet sie ihre Flügel aus, und die leuchtend blauen Hinterflügel werden sichtbar. Mit ihrer Hilfe kann sie mehrere Dutzend Meter weit gleiten. Im zusammengefalteten Zustand sind die Flügel perfekt getarnt und verschmelzen mit der Umgebung. Die blaue Farbe dient der Abschreckung von Feinden: Wenn ein Vogel plötzlich das grelle Blau sieht, erschrickt er und bricht seinen Angriff ab.
Gelber Hornmohn
Der gelbe Hornmohn ist ein Neuling in diesem Dünengebiet – dank der Zurückdrängung der Sanddornsträucher. Er ist eine äußerst seltene Pflanze, die auf sonnigem, nährstoffreichem Boden wächst. Zwischen Juni und August blüht sie mit zitronengelben Blüten. Die Samen werden vom Wind und auch von Ameisen verbreitet. Durch ihren hohen Ölgehalt können sie lange auf Meerwasser treiben. Ihre Keimfähigkeit bleibt lange erhalten, und sie keimen erst, wenn sie einen geeigneten, kalk- und nährstoffreichen Standort gefunden haben.
Der orangefarbene Milchsaft des Hornmohns wurde früher gegen Warzen verwendet.
Sanddorn
Bis 2013 war dieses Gebiet dicht mit stacheligen Sanddornsträuchern bewachsen. Durch aktives Naturmanagement ist dieser Teil der Dünen nun offener und begehbar geworden. Der Naturwert ist dadurch stark gestiegen. Zum Glück gibt es immer noch genügend Sanddorn, der den Vögeln einen sicheren Lebensraum bietet.
Im Herbst färben sich die Dünen durch ihre Beeren orangegelb. Viele Vögel ernähren sich von ihnen. Sie sind genau zur richtigen Zeit reif – wenn Tausende Zugvögel auf ihrem Weg in den warmen Süden hier Rast machen. Die Beeren liefern ihnen die dringend benötigte Energie für die lange Reise. Gegen Ende des Herbstes können überreife Sanddornbeeren sogar Alkohol enthalten. Vögel fressen sie trotzdem und werden dadurch „betrunken“ und langsamer, sodass sie leichter von Raubtieren erbeutet werden.
Sanddornbeeren sind essbar. Sie schmecken sauer, lassen sich aber zu köstlicher Marmelade verarbeiten!
Kaninchen
Kaninchenkot ist hier an vielen Stellen zu finden. Zum Glück geht es den Kaninchen in den Dünen von Rockanje wieder gut. Sie spielen nämlich eine wichtige Rolle im Dünengebiet: Sie halten die Vegetation kurz und verhindern so, dass das Gebiet mit Sträuchern wie dem Sanddorn überwuchert. Außerdem sind sie selbst eine Nahrungsquelle für andere Tiere.
Ein Waldkauz zum Beispiel frisst besonders gerne ein junges Kaninchen.